Heute läuft 300 in den deutschen Kinos an. Eigentlich machen wir das hier ja nicht – Kinofilme besprechen. Aber 300 ist anders. Es gibt viele gute Gründe, 300 nicht zu mögen, die meisten davon haben ix und Medienrauschen schon aufgezählt. Und sie haben eigentlich auch völlig recht.
Sieht man 300 als einen Kinofilm, so stellt er sich als zwischenzeitlicher Höhepunkt einer langen Reihe gewalttätiger Sandalenstreifen dar. Ein Höhepunkt der Blutspritzerei, ein Höhepunkt der Sprücheklopperei und ein Höhepunkt der Ent-Realisierung und Überhöhung der Sandalenfilme.
Aber vom ersten Trailer an habe ich nichts anderes sehen können als einen Film gewordenen Ego-Shooter. Die Geschichte bis auf’s Nötigste reduziert. Gewalt bis ins Unrealistische inszeniert. Special Moves, ästhetisierende Zeitlupen, Fontänen von Blut, fantasievolle Endgegner und immer wieder, Welle auf Welle: Kanonenfutter, das dahingemessert werden will und werden muss.
300 ist nicht ein letzter Film in einer langen Reihe von Sandalenfilmen; 300 ist endlich ein erster Film. Endlich wirkt unser Verständnis der Neuen Medien auf die alten Medien zurück. Computerspielkultur hat auf ihrem Marsch durch die Institutionen die erste Bastion eingenommen. Und was soll ich euch sagen? Ich steh’ total drauf.
(P.S.: hübscher Verriss in der Intro.)
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