Der dritte Tag der Games Convention nähert sich dem Ende. Kai lädt unsere im Laufe der Messe geknipsten Fotos in Flickr hoch, Chefredakteur Mo knüpft wichtige Kontakte (sprich: ist feiern), also bleibt mir etwas Zeit, von unseren Rundgängen zu berichten.
Die weitaus meisten Besucher werden ihre GC-Rundreise wohl in Halle 3 beginnen. Hier liefern sich, wie schon im letzten Jahr, Sony und EA multimediale Schlachten. Der Lärm ist ohrenbetäubend. Bei Sony stellt man angesichts des nahenden Verkaufsstarts der PSP Unmengen der kleinen technischen Wunderwerke zum Ausprobieren zur Verfügung, Nintendo hält eine Ecke weiter mit dem DS dagegen. EA präsentiert ihr umfangreiches Spielepaket wie im letzten Jahr auf großer 360°-Leinwand, die auf dem Stand leider viel zu wenig Platz lässt für PCs, an denen Spieler selbst die vorgestellten Spiele ausprobieren können.
Positiver siehts bei JoWood aus. Hier läuft auf zwei PCs sogar eine Messeversion von Gothic 3, wenn auch furchtbar ruckelig. In einer kleinen Stadt inklusive einiger NPCs, aber ohne Monster, kann der Interessierte herumwandern. Die Grafik wirkt nicht so eindrucksvoll wie in den bisher gezeigten Videos, allerdings kann man anhand einer derart frühen Version natürlich exakt null Rückschlüsse auf das zu erwartende Endprodukt ziehen.
Crashday, auf das ich als Trackmania- und alter Stunts-Fan schon lange warte, präsentierte sich am Atari-Stand eine Halle weiter in deutlich fertigerem Zustand. Kleinere Grafikfehler gabs auch hier und die Steuerung fühlt sich reichlich schwammig an, insgesamt macht das Ding aber einen äußerst spaßigen Eindruck. Und die Jungs haben ja auch noch bis Januar nächsten Jahres Zeit.
Mein persönliches Messehighlight fand sich allerdings bei Activision. Statt dürftig informierten Strandschönheiten führt dort Lead Scene Designer Ash Harman den Spielern sein Kunstwerk vor: The Movies. Tja, und dann habe ich völlig die Zeit vergessen, während Ash Schauspieler castete, einkleidete, Regisseure anheuerte, Verfolgungsjagden für Actionfilme und Mordszenen auf Friedhöfen für Horrorfilme drehte, nebenbei Anekdoten aus der Entwicklung erzählte. Wow, das sieht verdammt gut aus, denke ich mir und versuche das flaue Gefühl in der Magengegend zu verdrängen, das mich angesichts meines Ärgers mit Black & White just überkommt.
Insgesamt ist die Messe im Vergleich zum letzten Jahr nicht nur deutlich größer geworden, auch das Publikum hat sich spürbar gewandelt. Es sind mehr Ältere auf den Gängen unterwegs als 2004, als Mo und ich noch trotzig beschlossen, »Ich bin zu alt für diesen Mist«-T-Shirts drucken zu lassen. Der Anteil an weiblichen Gästen, die über die Messe flanieren, ist merklich größer. Und, was noch wichtiger ist, sie sind offensichtlich auch häufiger aus eigenem Antrieb da, als nur als Anhängsel eines computerspielenden Freundes.
Die Messe interessiert ein breiteres Publikum als in den letzten Jahren. Ob das lediglich für die GC gilt oder möglicherweise für unser Hobby im Allgemeinen, darf jeder für sich entscheiden. Ich hoffe auf Letzteres.
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